Sonntag, 1. Februar 2015

Arbeiterkolonie Liebigstrasse

Holzminden Liebigstrasse 1890

Wilhelm wollte, nachdem seine Firma sich so gut entwickelt hatte, sozial handeln.

Bereits im Jahr 1890 startete er für seine Belegschaft ein für die kleine Firma ungewöhnlich großzügiges Wohnprojekt in der Liebigstrasse. 

Die Stadt Holzminden- Altendorf wollte mit der Straßenbezeichnung Liebigstraße auf den berühmten Chemiker Justus von Liebig hinweisen und damit die Verbundenheit zwischen der Stadt und der Chemiefirma Haarmann & Reimer zum Ausdruck bringen.

Es entstanden 14 eingeschossige Doppelhäuser in Fachwerkbauweise, die mit Sandsteinplatten verkleidet waren. Sie enthielten zwei heizbare Zimmer, vier Kammern, Küche, Keller und Bodenraum. Dazu gehörten jeweils ein Stallgebäude für Kleinvieh und ein Viertel Morgen Garten. 
Arbeiter konnten nach der Heirat diese Häuser für wenig Geld mieten. Einzelne Arbeiter konnten sogar mit Unterstützung der Firma Grundstücke erwerben und ein Haus bauen.
Bei der Erschließung der Grundstücke gab es neben dem Straßenbau auch in der Wasserversorgung einen gewaltigen Fortschritt.
Nachdem 1885 die erste Brücke über die Weser den Fährdienst abgelöst hatte, wurde drei Jahre später auch die erste Wasserleitung verlegt, eine Kanalisation war allerdings noch nicht in Aussicht.
 Zweimal am Tag wurde allen Arbeitern kostenlos warmer Kaffee ausgeschenkt. Zu Weihnachten gab es Geschenke und Sparkasseneinlagen.









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