Montag, 2. Januar 2017

Hofmann forscht mit A. Cahour

Auguste Andre´Thomas Cahours (1813-1891)

Hofmann hatte schon bald nach seiner Ankunft in London als Leiter des Royal College of Chemistry die Bekanntschaft der wissenschaftlichen Kapazitäten Faraday und Graham machen können. 
Mit Graham fuhr er 1851  nach Paris und konnte mit dem Chemiker Auguste Cahours engen Kontakt aufnehmen. 
Sie bearbeiteten ähnliche Arbeitsgebiete und lernten sich schätzen. Es entwickelte sich dabei eine enge Freundschaft, die sich bald als eine sehr fruchtbare erweisen sollte.
Dabei hatten Hofmann besonders Cahours Arbeiten über die Einwirkung von Phosphorchloriden auf organische Verbindungen interessiert.

In London bezog Hoffmann 1855 ein eigenes Haus, da er als Assayer of the Mint ein Laboratorium im Haus haben musste. Diese Stellung als Münzprobirer hatte er im Jahr zuvor durch den Münzmeister Graham erhalten. Es war eine recht einträgliche Stelle, die ihn in seinen Haupttätigkeiten wenig behinderte. Ein Assistent führte in einem kleinen Laboratorium im Souterrain seines Hauses in Fitzroy Square die erforderlichen Untersuchungen durch.
Im Herbst besuchte dann Cahour seinen Kollegen und Freund in London um gemeinsam zu forschen und wohnte auch in dessen Haus.
Hofmann wollte organische Gruppen mit dem Phosphor verbinden. Sie stellten aus Jodäthyl mit Zinkmetall Zinkäthyl her und setzten dieses mit Phosphorchlorid um.
Die Reaktion in der Retorte war äußerst heftig.
„Du musst mit Eis kühlen,“sagte Cahour, „damit nicht alles an die Decke fliegt.“
„Warum nur ist die Reaktion so heftig?“, fragte Cahour.
„Bei der Einwirkung eines Chlorids auf ein solches zusammengesetztes Metall muss sich das Chlor auf das Zink werfen,“ meinte Hofmann.
Jetzt waren die Forscher dicht am Ziel, das gewünschte Triäthylphosphin konnte über eine einfache Destillation mit einem Alkali in Freiheit gesetzt werden.
Hofmann stellte fest: „Das Triäthylphosphin ist eine farblose Flüssigkeit mit starker Lichtbrechung und einem fast betäubenden Geruch.“
Cahour:“Eigentlich seltsam, denn ähnliche Phosphorverbindungen haben fast immer einen widerlichen Geruch.“

„Was den Geruch anbelangt, so werde ich einen Verdünnungs-Versuch mit Weingeist starten, in dieser Hinsicht habe ich bereits früher eine erstaunliche Erfahrung gemacht,“antwortete Hofmann.

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