Mittwoch, 19. Juli 2017

Hofmanns Abschied in London


Der Abschied von dear old England rückte für Hofmann immer näher.
Wie oft hatte er sich nach seinem Vaterland gesehnt und sich gewünscht, dass man sich seiner erinnern würde.
Die wichtigsten Jahre in einem Menschenleben. nämlich 20 Jahre von seinem 27. bis zu seinem 47. Jahr hatte er hier in London verbracht.
Im fielen jetzt die Worte von Goethe  in "Wilhelm Meister" ein:

Was man in der Jugend wünscht,
Hat man im Alter die Fülle.

Er hatte jetzt die Wahl zwischen 2 großen deutschen Universitäten, nämlich Bonn und Berlin.
Hier in London hatte er Wurzeln geschlagen und würde viele Verwandte und Freunde zurücklassen.
Dazu gehörte auch sein Sohn Charles, den er als Witwer in die Obhut von Mrs. Wilson, der Schwester seiner verstorbenen Frau Rosamond geben musste.
Unmittelbar vor seiner Umsiedlung nach Berlin Anfang Mai 1865 gaben seine ehemaligen Schüler ein großes Abschiedsbankett für Hofmann.
Unter den 71 Anwesenden waren viele bekannte Namen wie Abel, Crookes, Perkin, Böttinger, ebenso Ihre kgl. Hoheiten der Graf von Paris, der Herzog von Chartres und der Prinz von Conto, die alle bei Hofmann Vorlesungen gehört hatten.
Als Präsident führte Warren de la Rue den Haupttoast aus und sagte in Anspielung auf den Farbstoff Rosanilin u. a. :
Es ist schon lange her, dass er mich bei seiner geliebten Ani-Lina einführte, damals ein schüchternes Persönchen, die sich in einen Purpurschleier hüllte und verschwand, sobald ihr eine so aufdringliche Person nahe kam wie das Chlor. Sie ist jetzt eine Marine mit zahlreicher Nachkommenschaft, deren Namen alle behalten zu haben ich mich nicht rühmen kann. Namen entschlüpfen leicht, und manche kann man ohnehin kaum aussprechen. Aber einen habe ich doch behalten, den Namen der einen, die wir Alle bewundern, ihrer schönen Tochter Rosa.
Zum Schluss wurde jedem Teilnehmer ein Bericht über das Abschiedsbankett auf Pergament mit den Unterschriften aller Anwesenden überreicht und ebenso eine Fotografie des Professors.
Die Gesellschaft erhob sich und trank den Toast unter enthusiastischen Cheers.
Es folgte das deutsche Lied "Lebewohl"

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